Seniorenyogalehrer

Seniorenyogalehrer

Seniorenyogalehrerausbildung 2019

Vor zwei Wochen durfte ich mit 21 Menschen aus der ganzen Schweiz vier äusserst lehrreiche Ausbildungstage verbringen. Als Einstieg führte uns Andrea Roder durch den Anatomieblock. Mit ihrer lebendigen Art und der spürbaren Leidenschaft einer Physiotherapeutin, gewährte sie uns tiefere Einblicke in den menschlichen Körper und dessen Funktionalität. Der Fokus lag bei den Gelenken, der Wirbelsäule, den Bandscheiben und dem Beckenboden. Wir erhielten eine Fülle von Informationen und wurden immer wieder aufgefordert, unser Klientel genau zu betrachten. Wie ist die Haltung des Praktizierenden, was braucht er von mir? Des weiteren wurde uns gelehrt, was es mit den muskulären Verbindungen auf sich hat und wie gewisse, meist altersbedingte, Krankenbilder entstehen und definiert sind. Es wurde aufgezeigt was für betroffene Menschen, aus anatomischer Sicht, hilfreich sinnvoll und machbar ist.

Die konkreten Tipps zur Modifizierung klassischer Yogaübungen und Übungsabfolgen, vermittelte uns im zweiten Ausbildungsteil die überaus kompetente wie auch liebenswürdige Ursula Salbert. Vorausgehend befassten wir uns mit dem Alter und altern. Wie hilft Yoga im Alter und wo liegen die Bedürfnisse mit den Jahren? Bei welcher Krankheit welche Übungen angewendet  und wie eine heterogene Gruppe unterrichtet werden kann, zeigte Ursula mit viel Humor und Empathie.

Da das Altern ein unaufhaltbarer Prozess ist und Abnützungserscheinungen mit sich bringt, also Zustände die sich nicht verändern, rückbilden oder gar heilen lassen, liegt der Kompromiss beim bestmöglichen Erhalt der Lebensqualität. Keine Überanstrengungen, unkontrollierten Bewegungen, falschem Ehrgeiz oder Hektik. Wichtigstes Ziel ist die Zentrierung, das Einmitten seiner selbst. Nur so kann Gelassenheit entstehen. Ist der Geist des alternden Yogis ruhig und ganz bei sich, kann er  zur bewussten Bewegung ermutigt und motiviert werden . Über die Sinne geschult liegt dieses Ziel näher und macht für so manchen die Yogastunde begreif-und fühlbarer. Mich persönlich hat sehr beeindruckt, wie mit subtilen Kleinstbewegungen so viel Wirkung erreicht werden kann und wie wichtig mentale Begleitung ist.

Eine echte Herausforderung an den Unterricht im Seniorenyoga sind die verschiedenen Beschwerden die die Kursteilnehmer mitbringen. Am letzten Kurstag planten wir in Gruppen eine Unterrichtssequenz mit Berücksichtigung konstruierter  Defizite. Da kam man schon mal an seine Grenzen.

Ich bin dankbar für die erfüllten Weiterbildungstage in Bern und hoffe, meinen Seniorenyogis mit all dem erworbenen Wissen meine besten Dienste leisten zu können.

Namaste

Nathalie Cardinaux

 

 


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